Empfang, Podiumsgespräch und viel Musik im Rendsburger Nordkolleg.
1984 fing alles an mit einer Initiative aus wenigen Leuten. Inzwischen ist die Brücke Rendsburg-Eckernförde ein vielfältiger Dienstleister und Einrichtungsträger im Sozialbereich mit 1.300 Kolleg*innen, der 20.000 Menschen aus allen Generationen im gesamtem Kreisgebiet versorgt. „Das Thema psychische Gesundheit in der Region weiter in den Fokus zu rücken, galt in den vergangenen 40 Jahren und bleibt weiter unser Ziel“, so Vorständin Heike Rullmann. Zum Jubiläum gab es anerkennendes Lob vom Ministerpräsidenten, von der Kreispräsidentin und vom UV-Nord-Hauptgeschäftsführer Michael Thomas Fröhlich.
Mit einem lobenden Grußwort war auch Kreispräsidentin Sabine Mues (Foto l.) zu Gast im Nordkolleg
Zentraler Programmpunkt des Empfangs zum Brücke-Geburtstag war ein von Andrea Wieczorek moderiertes Podiumsgespräch. Gäste waren Lea de Gregorio (Autorin, Journalistin und Psychiatrie-Erfahrene), Prof. Arno Deister (Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, ehem. Klinikleiter) und Heike Rullmann. Alle drei gaben Impulse für eine Zukunft, in der seelische Gesundheit ein gesamtgesellschaft-liches Anliegen ist.
Thema „seelische Gesundheit“: Eine Bilanz und Impulse für eine Zukunft
Lea de Gregorio berichtet u.a. von ihren menschenunwürdigen Erlebnissen auf einer psychiatrischen Akut-Station. Dort können Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen in Ausnahmesituationen aufeinandertreffen, äußerst prekäre Situationen – hat sich in den letzten Jahrzehnten denn nichts geändert? Prof. Deisters zentrale Frage lautete: „Benötigen wir noch die Klinik?“. Seine Antwort: „Ja – aber!“. Das aber erklärt sich aus der fundamentalen Erfahrung: „Gesund wird man nicht in der Klinik, sondern zuhause!“ Gibt es ein Zuhause? Wie kann dieses Zuhause denn fördernd für die seelische Gesundheit sein? Bin ich sicher? Habe ich Kontakte, die mich stützen? Habe ich die Möglichkeit, am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben? Diese Fragestellungen waren und sind sozialpsychiatrische Heraus-forderungen nicht nur in der Theorie, sondern Grundlage von Brücke-Handeln. Prävention (Prof. Deister), Partizipation (Lea de Gregorio) und sozialräumliches Engagement (Heike Rullmann) müssen die Elemente sein, aus denen (auch) zukünftig die Sicherung und Förderung für mehr seelische Gesundheit bestehen.
Brücke-Vorständin Heike Rullmann nutzte in ihrer Ansprache die Möglichkeit, die Wertschätzung an die Brücke-Mitarbeitenden weiterzugeben. „Die lobenden Grußworte unterstreichen, wie wertvoll Eure Arbeit und Euer Engagement sind und wie sie zur persönlichen und zur unternehmerischen Entwicklung beitragen“.