Welche Bedingungen sind notwendig, damit unsere demokratische Gesellschaft dauerhaft stabil bleibt?
Anlässlich des „Diversity-Tags 2025“ – eine bundesweit von vielen Unternehmen veranstaltete Aktion für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld – hatte die Brücke am Dienstag in die Mehrzweckhalle Mastbrook eingeladen. Unter dem Motto „Vielfalt in Frieden“ diskutierten Anette Lagner (DRK-Landesverband), Andreas Breitner (Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen) und Stadtpräsident Thomas Krabbes; die Moderation des Podiumsgesprächs übernahm Guido Froese (Nordkolleg Rendsburg).
In seinen Begrüßungsworten betonte Sebastian Schulze, stellvertretender Vorsitzender des Brücke-Aufsichtsrats und Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Mittelholstein, den Wert von Vielfalt. Unternehmen nutzen das Potential einer vielfältigen Belegschaft etwa für kreative Innovationen, können damit neue Märkte erschließen und die Kundenbasis besser verstehen. Ähnlich bewertete das Brücke-Vorständin Heike Rullmann: „Vielfalt gehört zum Grundimpuls eines sozialen Trägers und ist auch Teil unseres Erfolges. Auf der Grundlage klar ausgerichteter Arbeitsverträge plus eines gemeinsam vereinbarten Leitbilds beschäftigen wir eine hohe Zahl an Menschen mit Behinderung und zahlreiche Mitarbeitende mit Migrationshintergrund. Unsere Leitungsebene ist eher weiblich besetzt – und all´ das ist auch gut so!“
Die anschließende Diskussion im gut besuchten Multifunktionsraum der Mastbrooker Mehrzweckhalle beschäftigte sich dann vor allem mit Frage, welche Bedingungen notwendig seien, damit die demokratische Gesellschaft dauerhaft stabil bleibt.

Lebhafte Diskussionen am Diversity-Tag 2025 in der Mehrzweckhalle Rendsburg/Mastbrook
In der positiven Bewertung von „Vielfalt“ waren sich alle einig: Vielfalt sei „nun `mal eine Tatsache“ und nicht wegzudiskutieren (Anette Langner), ohne Vielfalt wäre unsere Welt schlicht „langweilig“ (Andreas Breitner), und Vielfalt verlange von allen Mitgliedern der Gesellschaft, sich „auf einen Lernprozess einzulassen“ (Thomas Krabbes).
Gleichzeitig aber, so Stadtpräsident Krabbes, existiere eine breite „Sehnsucht in der Gesellschaft nach Ordnung und Sicherheit, die „verdammt ernst zu nehmen“ sei. Dem pflichtete Heike Rullmann bei und plädierte für eine „offensive Rechtstaatlichkeit“, also für eine engagierte Haltung um die Rechtsordnung zu schützen.
Wie aber beteiligt man die Mehrheit der Menschen an der Einigung auf gemeinsame Werte? Wie weckt man das Interesse am Gemeinsinn? Klar waren dazu die Ausführungen der DRK-Vorständin Anette Langner. „Wie können wir den Menschen das Gefühl von Teilhabe und Selbstwirksamkeit vermitteln?“ Politik, Verwaltung, Unternehmen und auch Verbände müssen „Räume schaffen, die den Austausch ermöglichen und fördern. Wer sich kennenlernt, verliert die Angst vor dem Anderen, der dann auch nicht mehr fremd ist.“ Große Unterstützung dafür erhielt sei dafür von Andreas Breitner, der in seiner Zeit als Rendsburger Bürgermeister maßgeblich an dem Bau der Mehrzweckhalle in Mastbrook beteiligt war – „ein gelungenes Projekt und in diesem Sinne ein äußerst geeigneter Raum!“