Der gefährlichste Ort für Frauen ist ihr Zuhause – um auf diese erschreckende Tatsache aufmerksam zu machen, gab es auch in Rendsburg einen Lichterumzug. Mit Fackeln und Laternen zogen am Montagnachmittag, 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (englisch: Orange Day), rund 200 Menschen vom Rathaus in Büdelsdorf auf den Schlossplatz in Rendsburg.

Zur Kundgebung hatte der Arbeitskreis „Wir gegen Gewalt“ aufgerufen, in dem sich die Kreispräsidentin, die Gleichstellungsbeauftragte und Kreisfeuerwehr, die Stadt Büdelsdorf – die Gleichstellungsbeauftragte, Wüstenblumen e.V., Kinderschutz-Zentrum Kiel, Frauenberatungsstelle !Via, Frauenhaus Rendsburg, KIK-Netzwerk und WEISSER RING e.V. engagieren. Vor Ort waren auch Rendsburgs Bürgermeisterin Janet Sönnichsen und der Büdelsdorfer Bürgermeister Rainer Hinrichs.
Über 300 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr in Deutschland Opfer von Mord, Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge – fast eine pro Tag. Die meisten von ihnen waren dabei Opfer von Partnern, Ex-Partnern oder anderen Familienmitgliedern. Gewalt gegen Frauen und Mädchen, so die Organisatorinnen, „ist aber keineswegs ein Privatproblem, sondern eine Folge von Machtmissbrauch und Ungleichheit. Diese Straftaten gehen uns alle etwas an. Schweigen über die Taten schützt ausschließlich die Täter. Wegschauen ist bei Gewalt gegen Frauen keine Option!“

Mitten auf den Rendsburger Wochenmarkt brachte das Thema am Folgetag die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“: Passant*innen erhielten von Kolleg*innen des Rendsburger Frauenhaus Brötchentüten, die mit Telefonnummern und Adressen von Hilfsorganisationen und Notrufen bestückt waren. Es galt, Hindernisse beim Ansprechen häuslicher Gewalt abzubauen und auch mit nicht direkt Betroffenen ins Gespräch zu kommen.